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Eine Plattform für den Reisefilm

Ein Bericht von Michael Preis

 

Der Filmklub Dortmund e.V. hat der populären Kategorie des Reisefilms eine eigenständige Möglichkeit geboten, sich zu präsentieren.

Auf dem 2. Reisefilmfestival REISELUST zeigten 12 Autoren ihre eigene Art, über Begegnungen auf den Reisen zu erzählen. Aus den vielen Einsendungen nominierte ein Gremium die Filme, die am 8. Oktober 2022 im Kulturzentrum „Alte Schmiede“ vorgeführt wurden.

Der Charakter des Tages sollte nicht von Jurybesprechungen und Medaillen geprägt sein, sondern nur durch den Spaß und der Lust am Reisen und Filmen. Erlebnisse von Gleichgesinnten über Begegnungen mit den Schönheiten der Welt und mit ihren Menschen sollten den Tag bestimmen.

Gleichwohl sollte das Publikum einbezogen werden und es konnte seine Meinung über die Aufbereitung der Filmgeschichten auf einem Stimmzettel zum Ausdruck bringen.

In drei Blöcken erfolgte die Präsentation der Filme auf der Großleinwand, so dass alle Liebhaber von Bild und Ton befriedigende Stunden in Dortmund genießen konnten.
Nach jedem Film konnten die Autorinnen und Autoren in einem Gespräch auf der Bühne weitere Informationen über den Film hinaus zur Reise oder der Filmgestaltung geben.

 

Die Filme/AV-Schauen

 

Wir lauschten der berauschenden Stille in der Antarktis, wandelten auf den Spuren der Gedanken von Walter Jens durch die Insel Delos, erlebten das heutige China im Spiegel der Weisheiten von Konfuzius, spürten die Nässe des überschwemmten Venedigs, waren unterwegs im Kaukasus mit einem Eisbohrgerät, staunten über das Wunderwerk der Technik des Panamakanals, grübelten mit dem Autor über den Einsatz eines 4-Millionen-Superhauses von Omar Sharif am Spieltisch in Lanzarote, verliebten uns in die Bilder der ungezähmten Insel Island, litten mit dem Autor über Enttäuschung und Hoffnung bei den Menschen in Havanna, genossen die berückenden Landschaften Lettlands und die angenehme Begleitung der Erzählstimme der Autorin, staunten mit dem Autoren über die fließende Wolkenwand auf La Palma und waren letztlich, wie der Autor, unangenehm berührt über die Einvernahme des Tourismus des Weltkulturerbes Venedig.

 

„Man muss sie gesehen haben, die Schönheiten unserer Welt, sonst hat man nicht gelebt.“ Eine Weisheit, die in Dortmund nachvollzogen werden konnte. Danke allen Autoren, die sich mit ihrem Herzblut eingesetzt haben, uns von ihren Erlebnissen zu erzählen.

 

Am Ende der Vorführungen wurden die Meinungen des Publikums über Gestaltung und Erzählform bekanntgegeben. Die Autoren der 3 ersten Plätze erhielten als Wertschätzung und Motivation einen Bildband über WELTREISEN.

 

1. Platz – Havanna-Blues (Michael Preis)

2. Platz – Isand – ungezähmte Vulkaninsel (Klaus Schlemmel)

3. Platz – Den General muss man essen (Peter Schellhorn)

 

Der abschließende Weltenbummlerabend hat Autoren und Gäste nochmal zusammengeführt und wurde zum harmonischen Ausklang für ein reiselustiges Festival.

 

Danke an alle für den Zuspruch und die Aufforderung zur Fortführung:

„…ihr tut etwas für den Reisefilm.“

„…hätte mehr Publikum verdient.“

„… als Reisefilmer ist euer Festival ein wunderbarer Ort der Inspiration.“

„…ich komme wieder.“

„…ich freue mich, hier meinen Abschied von der aktiven Tätigkeit als Filmer zu begehen. Ein würdiger Ort dafür.“ (Danke L. für die intimen Gefühle)

 

„Bevor man sich eine Weltanschauung aneignet, sollte man sich die Welt anschauen.“ Diesen Rat von Alexander von Humboldt befolgen die Reisefilmer durch ihre Neigung für das Reisen.

Die Erinnerungen auf Reisen festzuhalten, außer im Herzen, sind Motiv dafür, sich der Leidenschaft Reisefilm zu verschreiben.

 

Auf ein Neues im nächsten Jahr. Adelante, immer weiter, sagen die Kubaner. Machen wir es ihnen nach